Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Feld auf dem die künftige Welt erwachsen wird

Kommentar: Der Zehner (eine kabbalistische Gruppe von zehn Freunden) kann als ein Feld angesehen werden, auf dem wir verpflichtet sind, etwas zu tun.                                                

Wenn wir diese Arbeit korrekt ausführen, wird unsere zukünftige Welt auf diesem Feld wachsen, die richtig und gütig sein wird. Wir werden auf diesem Feld den Schöpfer entdecken, der dieses Feld gesegnet hat. Auf diese Weise werden wir auf dem spirituellen Weg voranschreiten können.

Wir suchen den Schöpfer in unserem Leben – wo ist Er? Wir wollen Ihn entdecken, uns Ihm zuwenden, Ihm begegnen und auf diese Weise in unserem Leben vorankommen: Ihm folgen, es spielt keine Rolle wie, solange wir mit dem Schöpfer verbunden sind. Es ist vergleichbar mit einem Kind, das nicht weiß, wohin es gehen soll, sich an seine Mutter klammert, die ihm nahe ist, und mit ihr zusammen geht.

Wenn man sich zu einem vollständigen Zehner verbindet, wird diese Gruppe zu einer heiligen Gesellschaft, in der man schließlich den Schöpfer offenbart. Diese ganze Gruppe ist wie ein vom Schöpfer gesegnetes Feld, so kommt man gemeinsam dem Ziel der Schöpfung näher.  

Der Schöpfer hat euch diese Gruppe gegeben, damit ihr das Ziel der Schöpfung erreichen könnt. Aber dieses Feld kann kahl und nicht bepflanzt bleiben oder sogar von Unkraut und Dornen überwuchert sein, ohne irgendwelche nützlichen Früchte hervorzubringen.

Oder aber man schließt sich mit seinen Freunden zusammen, stärkt sie und wünscht sich, dass dieses Feld eine gute Ernte einbringt, welche die ganze Welt, die ganze Menschheit versorgen kann. Dann wird sich dieses mit Disteln überwucherte Feld in ein fruchtbares, vom Schöpfer gesegnetes Ackerland verwandeln.

Dazu müssen wir uns zusammenschließen und dem Schöpfer gemeinsam dafür danken, dass er für uns sorgt und uns bis zum Ende der Korrektur führt. Je stärker wir uns verbinden und uns innerlich näher kommen, desto mehr werden wir unser Band, das ein Feld genannt wird, festigen, bis wir erkennen, dass wir den Segen des Schöpfers brauchen. Ohne die Hilfe des Schöpfers wird kein Same aus dem Boden sprießen.

Unsere ganze Arbeit besteht darin, uns miteinander zu verbinden und uns an den Schöpfer zu wenden, ihn zu bitten, uns zu helfen, dieses Feld richtig zu bearbeiten und eine Ernte darin wachsen zu lassen, welche die ganze Schöpfung sättigen und füllen kann.

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Aus einem Unterricht über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 17.01.2024



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Ein vom Schöpfer gesegnetes Leben

Kommentar: „Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist.“ Unser ganzes Leben ist wie ein Acker, auf dem der Mensch wandelt und von dem er alles sammelt, was ihm für sein Leben nützlich erscheint. Wenn er aber will, dass sein Lebenszustand wie ein vom Schöpfer gesegnetes Feld ist muss er sein Leben als ein Geschenk betrachten, das ihm von oben gegeben wurde.

Der Schöpfer befindet sich in diesem Lebensfeld und gibt dem Menschen alles, was er daraus braucht, um auf diesem Feld zu ernten und die Früchte zu genießen, die mit dem Segen des Schöpfers gewachsen sind. Es stellt sich heraus, dass sein Feld tatsächlich ein vom Schöpfer gesegnetes Feld ist.

Das Feld wird als die höchste Schöpferkraft bezeichnet, die in diese Welt gekleidet ist. Dieses Feld kann gute Früchte oder schädliches Unkraut hervorbringen – alles hängt vom Menschen ab und davon wie er das alles annimmt, d.h. was er auf diesem Feld wachsen lassen will.

Der Schöpfer hat das Feld, das Land, das Saatgut für den Menschen vorbereitet – es fehlt nur noch die Arbeit des Menschen. Es kommt auf die Einstellung des Menschen zu diesem Feld seines Lebens an: ob er will, dass auf diesem Feld gute, richtige Früchte wachsen, oder ob es ihm egal ist und er gar nicht daran denkt.

Wenn ein Mensch also sein Leben als ein vom Schöpfer gesegnetes Feld betrachtet, dann sollte er mit dem Schöpfer in Kontakt treten und sich bemühen, dass auf diesem Feld alles wächst, was er braucht.

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Aus dem Unterricht über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 17.01.2024



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Wie kann man die Wünsche von Milliarden von Menschen erfüllen?

Frage: Es gibt zwei Kräfte, mit denen die Natur oder der Schöpfer arbeitet: die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens. Über die Kraft des Empfangens ist schon viel geschrieben worden. Was ist die Kraft des Gebens, Wie äußert sie sich?

Antwort: Die Kraft des Gebens drückt sich darin aus, dass ich, anstatt meine Wünsche zu spüren und mich selbst zu füllen, das Verlangen außerhalb von mir – in einem anderen – spüre und sie erfülle.

Frage: Ich fühle also die Wünsche von acht Milliarden Menschen und möchte ihnen, als ob sie alle meine Freunde wären, geben?

Antwort: Wie kannst du ihnen etwas geben? Was hast du denn?

Anmerkung: Zumindest eine gute, freundliche Ausstrahlung.

Antwort: Nein. Um ihre Wünsche zu erfüllen, musst du dich mit dem Schöpfer verbinden und ein Kanal für das höhere Licht werden.

Frage: Womit füllt der Schöpfer sie?

Antwort: Mit dem Licht. Du musst ihre Wünsche an dich binden, das wollen, was sie wollen, den Schöpfer bitten, ihre Wünsche in dir zu erfüllen und dann werden sie sich von dir trennen.

Das ist es, was der Kabbalist tut. Auf diese Weise erfasst er das ewige, vollkommene System, durch seine Einbeziehung in dieses System bringt er es zu weiterer Vollkommenheit.

Frage: Was wollen die Menschen? Sie haben doch tausende von Wünschen.

Antwort: Das spielt keine Rolle. Die Tatsache, dass sie in unserer Welt Milliarden von allen möglichen Dingen, Gegenständen, Zuständen begehren, spielt keine Rolle. Sie sehnen sich nach dem Licht des Schöpfers.

Frage: Sind das alles nur Gedanken, oder muss man auch physisch etwas für sie tun?

Antwort: Du musst keine physischen Handlungen unternehmen. Du solltest innerlich an ihnen arbeiten, und sie werden nicht einmal merken, wie du sie erfüllst.

Indem du an ihnen arbeitest, füllst du vor allem dich selbst, denn du empfängst es selbst und gibst es ihnen. Wenn du sie füllst, bereitest du sie auf die gleiche unabhängige Arbeit vor, die du jetzt an ihnen durchführst.

Frage: Hat ein Mensch, der zum Kanal des Lichts wird es irgendwann verdient?

Antwort: Das ist Schicksal. Es ist sein Zustand im Gesamtsystem der Seelen. Es gibt Knotenseelen, es gibt höhere, niedere, bestimmende, ergänzende, einfache Seelen und so weiter.

Es spielt keine Rolle, denn am Ende wird es keinen Unterschied zwischen uns geben – jeder wird das Gleiche in gleichem Maße begreifen. Bis wir alles korrigiert und uns gegenseitig erfüllt haben, gibt es höhere und niedrigere Seelen und viele weitere verschiedene Konfigurationen und Unterschiede.

[210221]

Aus dem Unterricht, 12.03.2017



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Wo beginnt das wahre Leben?

Frage: Wir sehen die Welt so, als ob sie in uns ist und wir versuchen, unsere Wünsche zu befriedigen, aber außerhalb von uns sehen wir nichts, es scheint uns, als seien es die Wünsche anderer Menschen. Führt uns die Kabbala zu dem Punkt, an dem wir die ganze Welt als unsere Wünsche wahrnehmen?

Antwort: Ja, und mehr noch: Die Wünsche, die nach außen hin von uns auszugehen scheinen, werden für uns bedeutungsvoller sein als die, die wir im Inneren fühlen.

Man wird anfangen, die Wünsche anderer Menschen mehr zu spüren als die eigenen. Man wird sich selbst nur noch in dem Maße wahrnehmen, wie man es benötigt. Es ist, als würde man schweben, ohne sich zu spüren. Wenn man denkt: „Was könnte man ihnen geben?“ – dann kehrt man zu sich zurück und fängt an, durch sich hindurch zu schauen, was man für sie tun könnte.  

Anmerkung: Es gibt Milliarden von Menschen um einen  Kabbalisten herum. Denkt er nur daran: „Was kann ich geben?“

Antwort: Man fühlt darin, wie das Licht, des Schöpfer, durch einen hindurchfließt. Man ist der Kanal, der den Schöpfer mit jedem Menschen verbindet. Man fühlt es nicht, der Kabbalist schon.

Frage: Wie schafft man es, die anderen, wie die eigenen Wünsche wahrzunehmen und sogar darüber hinaus?

Antwort: Darum muss man bitten. Dort beginnt das wahre Leben.

Man genießt es, den Plan des Schöpfers auf alle Menschen zu übertragen, man ist Sein Kanal. Man verschmilzt mit Ihm, man wird ein Werkzeug in Seinen Händen.

Der Schöpfer ist allumfassend. Nur durch euch kann er jedes Wesen erreichen.

In der Verschmelzung mit dem Schöpfer liegt der ganze Gewinn, der Lohn, die Erfüllung.

[206564]

Aus dem Unterricht von, 15.01.2017



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Durch Hingabe zu einer neuen Stufe gelangen

Die Anstrengungen, die der Mensch macht, sind nur eine Vorbereitung, um zur Hingabe zu gelangen. Daher sollte er sich zunehmend an die Hingabe gewöhnen, denn ohne Hingabe kann man keine Stufe erlangen. Sie ist das einzige Hilfsmittel, das den Menschen befähigt, jeder Stufe würdig zu werden. (Baal HaSulam, Shamati 208. die Anstrengung)

Frage: Was bedeutet es, sich um einer neuen Stufe willen zu verlieren, d.h. sich zu opfern, ohne den Zustand zu kennen, in den man sich begibt?

Antwort: Es bedeutet, unseren Egoismus zu verlieren, ihn nicht mehr zu spüren. Ohne diesem können wir nicht auf die nächste Stufe aufsteigen. Wir müssen bereit sein, unser Ego zu opfern.

Frage: Opfern wir unsere Eigenschaften oder einige Schichten des Verlangens zu empfangen?

Antwort: Im Prinzip opfern wir nichts. Wir stimmen zu, dass das höhere Licht unseren Egoismus Schritt für Schritt annulliert. Vor jedem neuen Zustand, der vom Schöpfer durch unsere Freunde zu uns kommt, müssen wir uns selbst annullieren und bereit sein, uns gegenseitig in allem zu helfen.

Wir müssen uns ständig in diese Richtung bewegen, um dem Schöpfer näher zu kommen, um unseren Zustand so zu verändern, dass wir mit Ihm verschmelzen. Die Hauptsache ist, nicht stehen zu bleiben und vorwärts zu gehen. Wir alle haben eine gute Zukunft vor uns.

Frage: Wie kann man eine neue Stufe effektiv aufbauen, so dass sie von Liebe und Geben geprägt ist?

Antwort: Um dies zu tun, muss man einfach lieben.

[325602]

Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 18.02.2024



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Was bedeutet es, auf dem spirituellen Weg fleißig zu sein

Frage: In Baal Sulams Artikel „Shamati“ 248 heißt es: der Fleißige wird belohnt. Wen meint Baal HaSulam damit?

Antwort: Das ist ein Mensch, der seine Handlungen verstärken will, um auf andere zuzugehen. Er wartet nicht darauf, dass sein Freund ihn liebt, sondern versucht, ihn zuerst zu lieben, wie es heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Derjenige, der schnell handelt und versucht, sich seinen Freunden anzunähern, ist ihnen immer voraus.

Frage: Die Quellen sagen, dass der Schöpfer der Erste und der Letzte ist. Ist das Bemühen zwischen dem Ersten und dem Letzten das Werk des Fleißes?

Antwort: Deine Arbeit besteht darin, dass du versuchst, deine Freunde und den Schöpfer mit all deiner Kraft und deinem Verlangen zu lieben.

[325249] 

Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch von Shamati, 12.02.2024



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Die Namen des Schöpfers ist die Erkenntnis seiner Eigenschaften

Und Er gab sich die Namen „El“, „Elokim“, „Shadai“, „Zwaot“, „Ekje“, damit man Ihn in jeder Seiner Eigenschaft erkennen würde. (Baal HaSulam Vorwort zum Buch Sohar. Punkt 40.)

Frage: Sind die Namen des Schöpfers, die den zehn Sefirot entsprechen, ihre Füllung oder ihre Bezeichnung?

Antwort: Dies sind die zehn Sefirot mit dem Licht in ihnen.

Der Name des Schöpfers besteht aus dem Kli und dem Licht, welches es erfüllt. Kabbalisten drücken ihre Erkenntnisse in solchen fast gleichartigen Begriffen aus. Diese Namen werden vergeben, damit es einfacher ist, das zu bezeichnen, was du annimmst. Genau wie in unserer Welt drückt man, wenn man über jemanden oder etwas spricht, eine besondere Empfindung dieses Objekts aus, mehr nicht.

Frage: Was bedeutet es, dass das Kli eines Zehners eine solche Form annimmt, dass es das Licht oder den Namen des Schöpfers aufnehmen kann, wie El, Adni oder Ekje?

Antwort: Alles hängt von der Stufe ab, auf der man alle Auffassungen über seine Beziehung zum Schöpfer vereint. Das, worin er dem Schöpfer ähnlich ist – dieses Maß an Ähnlichkeit fühlt er in sich, misst und benennt dementsprechend den Schöpfer.

Genauso wie du in unserer Welt über einen Menschen sagst, dass er klug sei, dass er irgendeine Besonderheit habe. Du nennst ihn also so, weil du seine Eigenschaften so empfindest.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, das in Bezug auf den Schöpfer zu messen bzw. zu prüfen?

Antwort: Indem du den Schöpfer erfasst, kannst du deine Ähnlichkeit mit Ihm messen. Und jeder, der Ihn auf derselben Stufe erfasst, nennt Ihn genauso.

[#325659]

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Buch Sohar“ von 21.02.2024.



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Den Schöpfer durch das Bild der Welt erkennen

Das gesamte Universum, das der Schöpfer vor mir aufrollt, ist lediglich ein Bild, durch welches er mich lehren will, mich mit Ihm unmittelbar zu verbinden.

Indem ich versuche, ihn durch dieses Bild zu erkennen, sammele ich Erfahrungen. Ich höre auf, dem Bild meine Aufmerksamkeit zu schenken und verlagere es von einer äußeren zu einer inneren Sichtweise. Und dann beginne ich, nicht das Bild an sich, sondern ausschließlich Ihn zu erkennen.

Es ist, als ob das Bild in mich eindringt, in meine Empfindungen und meinen Verstand. Ich nehme es in mich auf, wie bei einem Computer, wo neue Daten oder Programme eingeführt werden. Wir nehmen es über das Internet auf, integrieren es in uns, prägen es uns ein. Auf diese Weise beginne ich, mehr und mehr in Ihn einzudringen, und alle diese Programme in mich zu übertragen.

Programme sind sämtliche Bilder: von mir selbst und von denen, die sich um mich herum befinden und die ich als solche wahrnehme.

Auf diese Weise gelange ich zu dem Zustand, in dem ich seinen Plan erkenne, fühle und vermute. Dabei sind das nicht einfach Vermutungen und Gefühle, sondern ich werde in diesem Maße Ihm ähnlich, sonst kann ich weder vermuten, noch fühlen.

Das heißt, durch äußere Darstellungen, Abbilder, Bilder der Welt, die ich nach und nach in mich aufnehme, kann ich Ihn immer mehr, immer tiefer, immer klarer verstehen und mich Ihm angleichen.

[#325121]

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Der Schöpfer ist überall.“



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Das Wunder der Übersetzung der Tora

Frage: Im Talmud, der alten Quelle jüdischer Weisheit, steht geschrieben: „Ptolemäus, der König von Ägypten, versammelte 72 Älteste von den Weisen Israels und brachte sie in 72 verschiedenen Häusern unter. Zuerst verriet er ihnen nicht, warum er sie versammelt hatte, damit sie sich nicht vorher beraten würden.

Dann wandte er sich an jeden von ihnen einzeln und sagte zu ihnen: „Schreibt mir, das heißt, übersetzt mir das Gesetz von dem großen Weisen Mose.“ Daraufhin legte Gott jedem von ihnen die gleiche Absicht und das gleiche Verständnis in das Herz hinein, und sie waren alle einer Meinung. Dann übersetzten sie nicht nur richtig, sondern wo sie Änderungen vornahmen, waren es dieselben Änderungen.“

So wurde die Tora ins Griechische übersetzt.

Frage: Als erste, kann man glauben, dass die Art und Weise, wie es im Talmud geschrieben steht, richtig ist?

Zweitens, was wird als Wunder bezeichnet – dass die 72 Ältesten die Tora wie von einem einzigen Übersetzer übersetzt haben, oder dass Gott ihnen einen Gedanken, eine Absicht gegeben hat? Was ist hier das Wunder?

Antwort: Das Wunder ist höchstwahrscheinlich, dass sie alle zusammen wie ein Mensch übersetzt haben. Der Grund dafür war, wie es hier heißt, dass Gott eine Absicht und einen Gedanken in sie hineingelegt hat.

Frage:  Wie ist es möglich, dass 72 verschiedene Menschen  denselben Text ohne den kleinsten Fehler geschrieben haben. Wie kommt es, dass Gott in jedem von ihnen einen Gedanken hineinlegt?

Antwort: Weil es Gott ist. Und weil es 72 besondere Weisen sind, die auf der höchsten Stufe des Wissens stehen (daher 72). Die Zahl selbst ist die Ebene des höheren Wissens. Deshalb waren sie in der Lage, es zu tun.

Frage: Wenn Gott eine Absicht und einen Gedanken in die Welt setzt, kann man dann sagen, dass Gott will, dass diese Quelle, die Tora, in der ganzen Welt verbreitet wird?

Antwort: Es wurde mehr als einmal gesagt, auch in den unmittelbaren Texten, dass diese Gesetze für die ganze Welt sein sollen.

Kommentar: Hier steht, dass die Weisen eine Meinung gebildet haben.

Antwort: Ja, das ist wirklich ein Wunder.

Frage: Eine Meinung zu haben, ist ein Wunder. Wo früher 72, 120 Leute,  Sanhedrin, eine Entscheidung treffen, können heute zwei Menschen nicht eine Entscheidung treffen. Zwei! Sie streiten sich, jeder will seine Meinung durchsetzen.

Wie können unsere gewöhnlichen Menschen, gewöhnliche Politiker, Chefs oder einfach Menschen, Familien, eine Entscheidung treffen und zu einer Meinung kommen?

Antwort: Es fehlt die Erkenntnis, dass wir alle unter der Herrschaft des Allmächtigen stehen und alles von Ihm kommt. Und deshalb, wenn man mit einem anderen übereinstimmt, kommt man dem Schöpfer näher.

Frage: Das heißt also, dass man mit dem Schöpfer übereinstimmt, der sich durch einen anderen zu mir wendet?

Antwort: Ja.

Frage: Wenn man sich darauf einlässt und sich annulliert, kann man dann hören, was von oben zu einem gesagt wird?

Antwort: Du wirst den Schöpfer hören. 

Frage: Ist damit gemeint, wenn zwei Menschen sich streiten, in der Familie, oder allgemein?

Antwort: Es geht nicht darum, dass man hört, was der andere sagt. Man hört den Schöpfer durch den anderen. Und das ist wichtig.

Frage: Und das geschieht durch eigene Annullierung?

Antwort: Ja.

Kommentar: Sie messen der Annullierung eine so große Bedeutung bei.

Antwort: Sobald der eigene Egoismus annulliert wird, kann man mit dem arbeiten, was man von außen empfängt. Und das „Außen“ kommt zu ihm vom Schöpfer.

Frage: Also das Wunder ist die Annullierung?

Antwort: Ja, das ist ein Wunder. Wenn wir uns annullieren könnten, würden wir den Schöpfer hören. Er versteckt sich hinter dem, was wir uns gegenseitig sagen und wartet darauf, dass wir in der Lage sind, uns zu annullieren.

[325209]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“.



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Purim kabbalistisch betrachtet

Purim ist ein großartiges Fest: es steht für die große Furcht vor der Vernichtung und die Riesenfreude über die Erlösung danach. 

Traditionell wird dieses Fest groß gefeiert, vor allem, weil es zu diesem Feiertag gehört, uneingeschränkten Alkohol zu konsumieren, damit man „nicht mehr zwischen dem bösen Haman und dem gerechten Mordechai unterscheiden“ kann.

Die Hauptbotschaft der Erzählung,  die zu Purim gelesen wird, Magliat Esther (Buch Esther 1.1-10.3) liegt darin, dass Mordechai, der Inbegriff des Guten, dem schlimmsten Übel, symbolisiert durch Haman, hilflos gegenübersteht. Einzig und allein die Einheit zwischen ihnen kann das Böse überwinden.

Die Charaktere in der Erzählung beschreiben die verborgenen Kräfte, die in uns als Individuen und zwischen uns Menschen wirken. Sie sind immer vorhanden und steuern unsere spirituelle Entwicklung. Mordechai steht für die Eigenschaft von Barmherzigkeit. Er stellt die reine Güte dar und will nichts für sich selbst. Uns dagegen zeigen sich heute immer wieder neue „Hamans“, und zwar in uns und in der physischen Welt um uns. Das Gegenmittel gegen dieses Übel bleibt die Vereinigung. Sobald wir Menschen uns vereinen, sind wir gerettet; schaffen wir dies nicht, droht uns irgendwann die Vernichtung.

Der Plan der Schöpfung, die Eigenschaft der Barmherzigkeit als Herrscher der Welt einzusetzen, ist ein wichtiges Element, auf das die Erzählung hinweist. Würde die Welt von der Barmherzigkeit, von Mordechai, regiert, wären alle Menschen glücklich. Bei uns jedoch regiert Haman, die Bosheit. Weil die Eigenschaft „Mordechai“ nichts für sich selbst will, hat sie nicht den Wunsch zu regieren und bleibt uns deshalb verborgen.

Die Höhere Kraft muss „Mordechai“ als Eigenschaft der Barmherzigkeit zwingen, die Herrschaft anzunehmen. Darum setzt sie eine Bedrohung ein, die groß genug ist, um „Mordechai“ zum Handeln zu bewegen. Es ist dies die drohende Vernichtung, die nicht nur Mordechai, sondern auch das gesamte Volk Israel betreffen würde. Diese Bedrohung personifiziert Haman, der das Gegenteil von Barmherzigkeit darstellt – der rücksichtslose Wunsch, zu verbrauchen, zu besitzen und ohne Rücksicht auf andere zu genießen. Kurz gesagt, Haman symbolisiert den reinen Egoismus.

Auch die Kostüme, die an Purim getragen werden, sind symbolisch zu betrachten. Purim ist nicht die jüdische Version von „Halloween“. Die Verkleidungen stehen für die Verborgenheit der Kräfte, die dieses Szenario der großen Furcht vor der Vernichtung, und die Riesenfreude über die Erlösung innerhalb eines jeden Menschen auslösen.

Die Hamantaschen sind ein süßes, dreieckiges Gebäck, das an Purim zubereitet wird. Sie stellen die Korrektur der egoistischen Wünsche dar. Diese findet statt, sobald sich alle Menschen vereint haben. Aus diesem Grund sind diese Taschen süß gefüllt. DIe Süße symbolisiert die Freude der Einheit.

Wenn alle Menschen vereint sind, muss man nicht mehr auf der Hut sein oder einander misstrauen, da dann alle Menschen wie Eins sind. In diesem Zustand wird es überflüssig, zwischen Haman und Mordechai zu unterscheiden – das Betrunkensein symbolisiert diesen berauschenden Zustand der Einheit

Der Feiertag Purim lehrt uns, dass alles Leid als Folge unseres Getrenntseins entsteht. Wenn Menschen sich spirituell vereinen, werden sie zum Licht für die Völker der Welt, indem sie das Licht der Vereinigung verbreiten.

Durch unsere Anstrengungen, die Verbindung zu „einem Ganzen“ zu erreichen, werden wir korrigiert und an diesem Feiertag auch etwas beschwipst. Deshalb: vereinigt euch in Freude!

Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.



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